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Veranstaltung: 100 Jahre Rote Hilfe – 100 Jahre Solidarität

09.-12.12.2024 : Ausstellung »100 Jahre Rote Hilfe 1924–2024«

12.12.2024 : Film »Solidarität verbindet – 100 Jahre Rote Hilfe«

13.12.2024 : Karaoke Soli-Party

In diesem Jahr feiert die Rote Hilfe ihr hundertjähriges Bestehen als Solidaritätsorganisation. Das nehmen wir als heutige strömungsübergreifende Rote Hilfe e. V. zum Anlass, auf diese einhundert Jahre zurückzublicken; auf einhundert Jahre wechselhafter Geschichte und einen vielfachen Wandel im Laufe dieser Zeit.

Zunächst war die Rote Hilfe eine an die Arbeiter*innenbewegung und die Kommunistische Partei angeschlossene Massenorganisation nach dem Vorbild der sowjetisch geprägten Internationalen Roten Hilfe MOPR. Es folgten Verbot, schwierige Tätigkeit im Untergrund und schließlich Zerschlagung in den Jahren des nationalsozialistischen Terrors. Erst in den politisch turbulenten 70er und 80er Jahren gründete sich die Rote Hilfe neu, ganz im Stil der politischen Kleingruppen sogar mehrfach – ein leider wenig erfolgreiches Konzept. Noch zentral an die Ausrichtung der KPD/ML angelehnt, gründete sich 1975 die Rote Hilfe Deutschlands, aus der schließlich die heutige strömungsübergreifende Rote Hilfe e. V. erwuchs.

In all diesen politisch wechselhaften Etappen blieben die Kernaufgaben der Arbeit der Roten Helfer*innen durch ein ganzes Jahrhundert hindurch immer die gleichen: Die ideelle und materielle Unterstützung politischer Gefangener, ihrer Angehörigen und Genoss* innen, die Organisation und Finanzierung von Rechtsbeiständen, Knastbesuchen und Prozessbegleitung, das Stemmen von Öffentlichkeitsarbeit und die inhaltliche und strukturelle Unterstützung von Kampagnen, die Veröffentlichung von Infomaterialien und vor allem das Sammeln von Spenden, Spenden und noch mehr Spenden. All das war schon immer notwendig, wo es staatliche Repression gegen linke Bewegungen und Proteste gab, und es wird auch notwendig bleiben, solange es linken Protest gegen das ausbeuterische kapitalistische System, gegen faschistische Umtriebe, gegen Rassismus, gegen patriarchale Strukturen und Ungleichheit und gegen die Zerstörung der Umwelt und damit der menschlichen Lebensgrundlagen gibt.

Der Blick auf unsere Geschichte kann uns nicht nur die vielschichtigen Möglichkeiten staatlicher Schikanen und die Entwicklung der Repression zeigen – und damit, vor welchen Problemen wir schon standen und wie wir sie gelöst haben. Er führt uns auch die Entwicklung linker Strukturen und Bewegungen, deren Themen und deren innere Konflikte vor Augen. Vor allem aber kann er uns ermutigen angesichts der zahlreichen Genoss*innen, die für ihre – und damit oft auch unsere – Ideale gekämpft haben, angesichts der vielen Unterstützer*innen vor uns, die die gleiche Arbeit geleistet haben, wie wir sie heute leisten. Mal waren sie mehr, mal weniger erfolgreich, oft selbst von Repression betroffen, aber stets voller Mut und Überzeugung. Sie alle können und sollten uns eine Inspiration sein, um uns stets zu vergegenwärtigen, wie wichtig Solidarität war, ist und bleibt. Denn Solidarität war, ist und bleibt eine Waffe – unsere wichtigste Waffe überhaupt.

Vortrag: Budapest Calling – Antifas in Haft und auf der Flucht

Der Budapest-Komplex stellt derzeit einen der größten Repressionsschläge gegen Antifaschist:innen in Deutschland dar. Während Tobi bereits seit längerer Zeit in Ungarn im Knast sitzt, wurde nun auch Maja an den Unrechtsstaat ausgeliefert. Auch Hanna droht weiterhin eine Auslieferung nach Ungarn. Weitere Beschuldigte werden per Öffentlichkeitsfahndung gesucht, ihre Umfelder drangsaliert und überwacht…

Als Grundlage dient wieder einmal der Paragraph 129 Strafgesetzbuch. Dabei wird das Drohszenario ‚Ungarn‘ immer wieder durch deutsche Ermittlungsbehörden ausgenutzt und versucht Genoss:innen zu Geständnissen und Verrat zu bringen.

Der Vortrag soll einen Überblick über die Geschehnisse des letzten Jahres in Deutschland, Italien und Ungarn geben: Wie wurde der Komplex medial aufgegriffen? Womit sehen sich derzeit Betroffene konfrontiert? Was kann eine solidarische Linke tun?

Weitere Infos findet ihr HIER.

Kundgebung: 18. März – Internationaler Tag der politischen Gefangenen

Wo: Am Brink
Wann: 17:30 Uhr

Der 18. März steht für den internationalen Kampftag für die Freilassung aller politischen Gefangenen. Als politische Gefangene werden jene Menschen eingestuft, die nicht nur wegen im jeweiligen Staat verbotener politischer Aktivitäten oder Meinungsdelikten festgehalten werden, sondern alle, bei denen die politische Einstellung oder Aktivitäten maßgeblichen Einfluss auf die Strafzumessung hatten.

Mit dem Datum erinnert die Rote Hilfe seit 1923 an den Aufstand und die Niederschlagung der Pariser Kommune im Jahr 1871 und erklärte den 18. März zum „Internationalen Tag der Hilfe für die politischen Gefangenen“. Seit den 1990er Jahren wird dieser Tag wieder aktiv von der Roten Hilfe und anderen Organisationen zelebriert. So finden jährlich zahlreiche Demonstrationen, Veranstaltungen und Aktionen statt.

Denn damals wie heute haben wir genug Gründe, um den Tag zu begehen, da der Staat mit seinen Repressionsbehörden massiv gegen linke Bewegungen und Strukturen vorgeht. Sichtbar wird dies aktuell am Beispiel der polizeilichen Kontrolle der Bustour anlässlich des Todestages von Mehmet Turgut. Ein weiteres Beispiel stellen die drohenden Auslieferungen von Genoss:innen nach Ungarn dar, die dort im letzten Jahr gegen den sog. „Tag der Ehre“ auf die Straße gingen und denen nun unmenschliche Haftbedingungen drohen. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen: absurde G20-Verfahren in Hamburg nach über 6 Jahren, der mehrjährige Schauprozess im Antifa-OST-Verfahren, maßlose Repression gegen Klimaaktivist:innen in ganz Deutschland, …

Solidarität ist und bleibt unsere stärkste Waffe gegen ihre Repression! Wir wünschen allen Inhaftierten oder von Knast bedrohten Genoss:innen Freiheit und Gluck. Bleiben wir also tapfer und unverzagt – trotz alledem!

RHZ Sonderausgabe 18. März 2024

Repression bei der Bustour im Gedenken an Mehmet Turgut

Hintergrund-Bildquelle: Recherchegruppe AST

Bei einer Bustour anlässlich des 20. Todestages von Mehmet Turgut kam es zu einer Kontrolle von Bussen und deren Insassen durch die Polizei.

Es ist davon auszugehen, dass die Bullen entweder euch selbst oder euren Freund:innen und Genoss:innen etwas anhängen wollen. Darum ist es wichtig, möglichst schnell (und fristgerecht) auf die bevorstehende Repression zureagieren.

Meldet euch deshalb bitte spätestens nach Erhalt des ersten Briefes bei uns oder der OG Greifswald.

Lasst euch nicht einschüchtern, denn ihr seid nicht allein! – Anna und Arthur halten’s Maul!

[Vortrag] Auskunftsersuchen

Was wissen Polizei, Verfassungsschutz und BKA über dich? Du kannst es heraus finden: Mit einem Auskunftsersuchen bei den Repressionsorganen.

Aber ist das überhaupt sinnvoll für dich?
Weckst du damit vielleicht schlafende Hunde?

Diese Fragen wollen wir am 24. November ab 19:30 Uhr im Café Median beantworten.

Wenn du dir unsicher bist, ob und wie du ein Auskunftsersuchen stellen sollst, ist der 24. November genau der richtige Tag um deine Zweifel auszuräumen!
Du kannst gleich alles Nötige bei uns lassen – wir kümmern uns um den Rest. Alles was du mitbringen musst, ist ein gültiger  Personalausweis oder Reisepass.

Danach gibt es leckere Cocktails im Rahmen des Solitresens für die Rote Hilfe e.V.. Einem guten Start ins Wochenende steht somit nichts mehr im Wege.

Weitere Infos zum Thema Auskunftsersuchen findet ihr HIER.