Die Rote Hilfe Greifswald hat für den in Demmin durch Polizisten der BFE schwerverletzten Demonstranten ein Spendenkonto eingerichtet. Neben seinen Verletzungen, wegen denen er zeitweise ins künstliche Koma versetzt werden musste, hat er nun auch mit einer Anzeige durch die Polizisten zu kämpfen, die ihn misshandelt haben. Auch darüber hinaus bleibt der Polizeieinsatz in Demmin in der Diskussion. Mittlerweile hat sich auch Ministerpräsident Sellering (SPD) eingeschaltet.
Wir dokumentieren den Spendenaufruf nachfolgend:
Der Beitrag der Greifswalder Genoss_innen:
Am 8. Mai kam es im Rahmen des alljährlichen Naziaufmarschs im vorpommerischen Demmin zu massiven Übergriffen der Polizei auf in einer Sitzblockade befindliche Antifaschist_innen. Eine Person wurde dabei so schwer verletzt, dass sie noch vor Ort ins künstliche Koma* versetzt wurden musste und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der Fall ging bundesweit durch die Medien und brachte das nicht nur für Linke alltägliche Thema Polizeigewalt zumindest zeitweilig in die öffentliche Diskussion.
Was allerdings kaum thematisiert wurde ist, dass eben jenes Opfer der Polizei eine Anzeige wegen Körperverletzung am Hals hat, da es laut Aussagen der Polizei bei der brutalen Räumung der Sitzblockade einem Beamten in den Finger gebissen haben soll. Wir halten das für eine natürliche Notwehrreaktion auf einen solchen gewalttätigen Übergriff**, der jetzt im Nachhinein zu weiteren Kriminalisierung des Betroffenen genutzt wird.
Aller Einschüchterung zum Trotz hat das Opfer Anzeige gegen die Polizeibeamten wegen Körperverletzung im Amt gestellt.***
Um die anstehenden (Anwalts-)Kosten für dieses Verfahren zu decken rufen wir zu Spenden auf.Zeigt euch solidarisch und spendet große und kleine Beträge auf das untenstehende Konto.
Rote Hilfe Greifswald
Konto 400 723 83 07
BLZ 430 609 67
GLS-Bank
IBAN: DE34430609674007238307
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: DEMMIN 2014*Die Person wurde am 9. Mai auf eigenen Wunsch wieder aus dem Krankenhaus entlassen und ist auf dem Weg der Besserung.
**Ein Video des Vorfalls gibt es HIER zu sehen.
Eine Ausführliche Beschreibung des Vorfalls findet sich in der PM des Bündnis‘ Demmin Nazifrei vom 9. Mai 2014.
***Korrektur: Bisher wurde KEINE Anzeige gegen die BeamtInnen gestellt, allerdings gibt es ein parlamentarisches Nachspiel.
Rote Hilfe Rostock, Juni 2014